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Asthma bronchiale / Untere Atemwegserkrankungen der Katze

Asthma bronchiale oder auch Felines Asthma (von lateinisch felis „Katze“) ist eine Atemwegserkrankung der Katze, die in der Regel auf einer allergischen Reaktion beruht. Verschiedene Stoffe (Allergene) können die Allergie und damit das Asthma auslösen – bestimmte Gräser kommen hierfür genauso in Frage wie Rauch, parfümierte Haushaltsartikel wie Teppichreiniger oder Haarspray, Federn, Katzenstreu etc. Eine genauere Diagnose wird manchmal durch ein saisonales Auftreten der Symptome erleichtert, da dies ein Hinweis auf eine allergische Reaktion infolge vermehrten Pollenflugs im Frühjahr sein kann.
Siamkatzen scheinen besonders häufig von Asthma betroffen zu sein und einen schwereren Krankheitsverlauf zu zeigen.
Symptome
Die häufigsten Symptome bei der Katze sind wiederkehrender Husten, ein pfeifendes Ausatemgeräusch sowie rasselnde Geräusche beim Einatmen (durch eine vermehrte Schleimproduktion). Kommt eine, an allergischem Asthma leidende, Katze mit dem Allergen in Kontakt, können sich zudem die Muskeln im Bereich der Bronchien verkrampfen (Bronchospasmus). Durch die verengten Bronchien kommt es zu Atemnot, an der die Katze sogar versterben kann.
Diagnose
Die Diagnose des Asthmas ist schwierig, denn den einen beweisenden Test gibt es nicht. In manchen Fällen zeigen Röntgenaufnahmen typische Veränderungen der Lunge, diese kann aber auch ganz normal aussehen.
Der Tierarzt muss deshalb vor allem andere Erkrankungen ausschliessen. Krankheiten, die mit ähnlichen klinischen Symptomen einhergehen können wie das Feline Asthma, sind u.a. Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankungen), Lungenentzündungen, Lungenwurmbefall oder Fremdkörper in den Atemwegen. Mit Hilfe einer Kotuntersuchung kann ein Lungenwurmbefall nachgewiesen werden. Eine Blutuntersuchung kann Hinweise auf weitere (auch parasitäre) Erkrankungen liefern. Zum Ausschluss einer Herzerkrankung wird manchmal ein Herzultraschall durchgeführt. Am aussagekräftigsten ist die Spiegelung der Lunge (Endoskopie). Hierbei lässt sich auch eine sogenannte „Bronchoalveoläre Lavage“ durchführen. Dabei werden die Bronchien mit steriler Kochsalzlösung gespült, um anschliessend die Probe bakteriologisch und zytologisch zu untersuchen.
Therapie
Sollten die Atemprobleme auf einen Lungenwurmbefall zurückzuführen sein, stehen für die Therapie effektive Anthelminthika (Wurmmittel) zur Verfügung. Doch auch wenn keine Kotuntersuchung durchgeführt werden konnte, empfiehlt sich sicherheitshalber die antiparasitäre Behandlung, da diese Tests nie 100% sicher sind.
Auslösende Allergene müssen – soweit bekannt – entfernt werden. Besitzer sollten zudem die Belastung der Katze durch Tabakrauch, Reinigungsmittel, Staub etc. auf ein Mindestmass reduzieren. Die Behandlung mit Medikamenten, die die Bronchien erweitern (Bronchodilatatoren), ist bei Katzen mit einem akuten Asthmaanfall oder starker Atemnot essenziell. Die Dauertherapie mit Steroiden (Kortison) wirkt der Entzündung der Atemwege entgegen. Weitere Entzündungshemmer und Allergiemedikamente können in bestimmten Fällen ebenfalls hilfreich sein. Der Einsatz von Antibiotika ist nur bei einer (zusätzlichen) Infektion mit Bakterien nötig. Bei einer Langzeitbehandlung oder wenn die Katze sehr hohe Medikamentendosen benötigt, können sowohl Kortisonpräparate, als auch Bronchodilatatoren inhalativ verabreicht werden. Medikamente, die mittels Inhalation verabreicht werden, haben den Vorteil von hohen Wirkstoffkonzentrationen in den Atemwegen mit deutlich weniger systemischen Nebenwirkungen. Für Katzen steht mit dem „AeroKat®“ ein spezielles Inhalationsgerät zur Verfügung. Da die Inhalationstherapie zwei Wochen bis zum vollen Wirkungseintritt benötigt, muss zu Beginn noch parallel eine systemische Therapie mit Tabletten durchgeführt werden. Katzen müssen sich ausserdem erst langsam an die Maske, die über Nase und Maul gehalten wird, gewöhnen. Katzenhalter können sich Tipps und Anregungen zur Anwendung in YouTube-Videos (Suchbegriff „AeroKat“) oder auf der Webseite von „Fritz the brave“ holen.
Prognose
In der Regel lässt sich das Asthma durch eine medikamentöse Therapie gut kontrollieren. Es gibt allerdings auch Katzen, die auf keine Therapie ansprechen.
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