Angiostrongylus vasorum (Lungenwurminfektion)
Der Lungenwurm Angiostrongylus vasorum (auch Französischer Herzwurm genannt) befällt Hunde und Füchse und parasitiert in den Lungenarterien und im rechten Herzen der Tiere. Die Infektion erfolgt durch das Fressen infizierter Weichtiere (z.B. Schnecken oder Frösche). Die Larven dringen in die Darmwand des Hundes ein und gelangen über das Blut- und Lymphsystem in die Lungenarterien und das Herz. Nach ein paar Wochen legen die weiblichen Würmer Eier, die über kleine Blutgefässe in die Lunge gelangen. Die sich dort aus den Eiern entwickelnden ersten Larvenstadien werden hochgehustet, verschluckt und mit dem Kot ausgeschieden. Der Kot mitsamt den Larven wird wieder von Schnecken gefressen – der Kreislauf beginnt von Neuem.
Symptome
Die Symptome einer Infektion mit dem Lungenwurm sind sehr variabel: Manche Hunde erscheinen vollkommen gesund, bei anderen Tieren verläuft die Erkrankung tödlich. Unspezifische Anzeichen sind Inappetenz und Leistungsschwäche. Die Larven und Eier im Lungengewebe können zu Husten, Atembeschwerden und Lungenhochdruck führen. Da der Wurm auch in das Gerinnungssystem der Tiere eingreift, ist bei infizierten Tieren das Risiko für Blutungen erhöht. Selten wandern die Larven auch ins Gehirn, was zu neurologischen Symptomen wie Lahmheiten oder Gleichgewichtsstörungen führen kann.
Diagnose
Die gängigste Methode, um eine Infektion mit dem Lungenwurm zu diagnostizieren, ist der mikroskopische Nachweis von Larven im Kot. Dies erfolgt mit dem sogenannten Trichterverfahren nach Baermann-Wetzel. Wegen der unregelmässigen Larvenausscheidung sollte der untersuchte Kot an drei aufeinanderfolgenden Tagen gesammelt werden (Sammelkotprobe). Eine weitere diagnostische Möglichkeit ist der Nachweis von im Blut zirkulierenden Antigenen oder Antikörpern.
Im Blutbild können zudem verschiedene unspezifische Veränderungen festgestellt werden. Die Blutuntersuchung und auch Röntgenbilder des Brustkorbs können aber nur Hinweise auf eine Infektion geben. Eine eindeutige Diagnose kann so nicht gestellt werden.
Therapie
Zur Therapie sind effektive antiparasitäre Mittel verfügbar, die entweder als Tabletten eingenommen oder mittels Spot-On-Präparat (Lösung zum Auftropfen auf die Haut) verabreicht werden. Bei der medikamentösen Therapie und einer hohen Wurmbelastung ist zu beachten, dass es durch das abrupte Absterben vieler Würmer zu Komplikationen (z.B. Thombosen, allergische Reaktionen) kommen kann. Dies gilt insbesondere bei der Verwendung von Spot-on-Präparaten.
Bei lebensbedrohlichen Fällen kann eine unterstützende Behandlung mit Kortison erfolgen.
Prognose
Wird die Infektion mit Angiostrongylus vasorum rechtzeitig erkannt und frühzeitig behandelt, ist die Prognose sehr gut.