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Hyperkalzämie (hoher Kalziumspiegel im Blut)

Der Kalziumspiegel im Blut wird durch verschiedene Regulationsmechanismen in engen Grenzen gehalten. Der wichtigste Regulator ist das sogenannte Parathormon, welches in der Nebenschilddrüse (Parathyroidea) gebildet wird. Eine pathologische Erhöhung des Kalziumspiegels (Hyperkalzämie) ist in der Regel keine Krankheit an sich, sondern die Folge einer Grunderkrankung. So kann etwa eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen mit einer vermehrten Produktion von Parathormon einhergehen, was zu einer Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut führt. Weitere Ursachen eines Kalziumüberschusses umfassen eine Reihe von Krebserkrankungen, Nierenerkrankungen, die Überversorgung mit Vitamin D, Knochenerkrankungen oder granulomatöse Erkrankungen. Bei der Katze ist noch die sogenannte idiopathische Form bekannt, die sich nicht auf eine bestimmte erkenn- und nachweisbare Ursache zurückführen lässt. Die häufigsten Ursachen für überhöhte Kalziumspiegel beim Hund sind Krebserkrankungen. Bei der Katze ist die idiopathische Form am häufigsten, gefolgt von Hyperkalzämien infolge von Tumoren. Ein hoher Kalziumspiegel kann u.a. zu Mineralisationen in verschiedenen Organen und Geweben führen. Da auch der Urin hohe Kalziumkonzentrationen aufweist, können sich zudem Kalziumsteine in der Niere und Harnblase kristallisieren.
Symptome
Bei einer Hyperkälzämie treten meist unspezifische Symptome auf, wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Verstopfung/Durchfall sowie Harn- oder Nierensteine. Ausserdem kommt es sehr häufig zu einer erhöhten Ausscheidung von Urin bei gleichzeitig starkem Durstgefühl. Auch das Nervensystem kann betroffen sein, die Tiere erscheinen dann z.B. abgeschlagen oder apathisch, zittern oder haben sogar epileptische Anfälle. Die meisten Katzen weisen kaum oder nur wenige Symptome auf. Deshalb wird bei ihnen eine Hyperkalzämie bei einer Untersuchung oft nur zufällig entdeckt.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt primär über eine Messung des Kalziumspiegels im Blut. Zur Abklärung der eigentlichen Ursache der Hyperkalzämie können u.a. ein Ultraschall des Bauchraums zur Tumorsuche sowie die Messung spezieller Hormonspiegel im Blut sinnvoll sein.
Therapie
Die beste Möglichkeit der Behandlung einer Hyperkalzämie ist in der Regel die Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung. Bei Vorliegen einer idiopathischen Form gibt es verschiedene Therapieansätze. Dazu gehören u.a. die Gabe von Kortison, harntreibenden Mitteln und/oder Hemmern des Knochenabbaus. Bislang hat sich jedoch noch keines dieser Mittel als sicher wirksam erwiesen. Mit einem rohfaserreichen Futter (reduziert die Kalziumaufnahme über den Darm) oder einer speziellen Nierendiät (mit einem niedrigeren Kalziumgehalt) kann man ebenfalls versuchen, den Kalziumspiegel im Blut zu senken.
Prognose
Unter Therapie und adäquater Kontrolle der Kalziumkonzentration im Blutserum ist die Prognose generell gut. Allerdings hängt die Prognose auch von Art, Umfang und Therapierbarkeit des ursächlichen Auslösers des erhöhten Kalziumspiegels ab.
Speziell bei der idiopathischen Form der Katze ist die Hyperkalzämie manchmal nur vorübergehend. Da der Kalziumspiegel jedoch auch wieder ohne erkennbaren Grund nach einiger Zeit ansteigen kann, empfiehlt sich weiterhin eine regelmässige tierärztliche Kontrolle.
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