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Chronische Nierenerkrankung (CNE)

Eine chronische Nierenerkrankung (kurz: CNE) ist eine schwerwiegende Erkrankung, die durch eine fortschreitende Abnahme der Nierenfunktion gekennzeichnet ist. Die Krankheit kann Tiere jeden Alters betreffen, allerdings tritt sie gehäuft in fortgeschrittenem Alter auf. Katzen sind häufiger betroffen als Hunde.
Da die CNE in der Regel über lange Zeit unbemerkt bleibt, kann meist kein bestimmter Auslöser gefunden werden. Ursächlich kommen aber z.B. Entzündungen, Nierensteine oder ein Nierentumor in Frage. Die chronische Erkrankung ist nicht heilbar, aber mit den richtigen Therapiemaßnahmen lässt sich in vielen Fällen das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
Symptome
Eine chronische Nierenerkrankung entwickelt sich über viele Monate bis Jahre. Die Symptome zeigen sich deshalb ebenfalls meist nur langsam und können schwer erkennbar sein. Da eine frühzeitige Diagnose die Therapiechancen verbessert, sollten Tierhalter auf Symptome wie Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, struppiges und stumpfes Fell oder Lethargie achten. Möglicherweise muss das Tier auch vermehrt erbrechen.
Eine CNE führt zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust über die Nieren, weshalb die Tiere viel urinieren müssen und dadurch austrocknen. Weil die Tiere dadurch Durst bekommen, fangen sie an viel zu trinken. Unter anderem wegen der Austrocknung und der weniger werdenden Bewegung leiden erkrankte Tiere nicht selten auch an Verstopfungen.
Weitere Symptome können ein erhöhter Blutdruck, Eiweissverlust oder Blutarmut (Anämie) sein.
Diagnose
Die Diagnose einer CNE stellt Ihr/e Tierarzt/ärztin mithilfe einer Blut- und Urinuntersuchung. Je nach Befund können weitere Untersuchungen nötig sein (Harnkultur, Ultraschall von den Harnwegen, etc.)
Therapie
Bei der chronischen Niereninsuffizienz ist die Fähigkeit der Nieren, harnpflichtige Substanzen mit dem Urin zu eliminieren, eingeschränkt. Die Umstellung des Futters ist deshalb die wichtigste Therapiemaßnahme. Ein niedriger Eiweissgehalt und ein niedriger Anteil an Mineralien (vor allem Phosphor und Natrium) im Futter entlasten die Nieren. Es konnte mehrmals gezeigt werden, dass die Umstellung auf eine Nierendiät die längste Überlebenszeit mit sich bringt. Erkrankte Tiere leben durch die Futterumstellung 2-3-mal länger.
Außerdem ist es wichtig, nierenkranke Tiere dazu zu animieren, viel zu trinken bzw. mehr Flüssigkeit aufzunehmen. Einige Möglichkeiten sind das Füttern von Nassfutter, mehrere im Haus verteilte Wasserschalen, Trinkbrunnen, Giesskannen, zusätzlich Wasser in das Futter mischen, etc. Verstopfungen kann man ebenfalls durch eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr sowie mit mehr Bewegung oder Futterzusätzen in den Griff bekommen.
Sollte Ihr Tier an einem Eiweissverlust über die Nieren, einem Bluthochdruck oder einem stark erhöhten Phosphorgehalt im Blut leiden, ist eine zusätzliche Therapie mit Medikamenten angezeigt.
Prognose
Bei Hunden scheint eine CNE leider viel schneller fortzuschreiten als bei Katzen. In jedem Fall sind regelmäßige Kontrollen notwendig, um abzuschätzen, wie schnell die Erkrankung fortschreitet und wie das Tier auf die Therapie anspricht. Dies erlaubt uns, eine genauere Einschätzung zum Verlauf bei Ihrem Tier abzugeben.
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