Meine Kätzin bekommt Nachwuchs – Was muss ich wissen?
Die Trächtigkeit und Geburt einer Katze ist eine besondere Zeit, die sorgfältige Planung und Aufmerksamkeit erfordert. Hier erfahren Sie alles Wichtige – von der Trächtigkeitsdiagnose über die Geburt bis zur Versorgung der Welpen.
Trächtigkeit
Ab der dritten Woche zeigen sich erste Anzeichen wie vergrösserte Zitzen. Ein Trächtigkeitsultraschall ab der vierten Woche kann Gewissheit bringen, wobei die genaue Anzahl der Welpen erst ab der siebten Woche mittels Röntgen ermittelt werden kann.
Vor der Geburt sollten Kätzinnen zweimal im Abstand von zwei Wochen entwurmt werden. Die jährliche Impfung sollte idealerweise vor der Trächtigkeit erfolgen, andernfalls sollte ein geeigneter Zeitpunkt mit dem Tierarzt besprochen werden. Zudem ist eine Herpesvirus-Impfung vor der Deckung und kurz vor der Geburt wichtig.
Im letzten Drittel der Trächtigkeit steigt der Kalorienbedarf der Katze. Spezielle Futtermittel für trächtige Katzen oder Kittenfutter sind hier optimal.
Geburt
Die Geburt erfolgt meist 64 Tage nach der Deckung, kann aber zwischen 61 und 69 Tagen variieren. Eine Geburtskiste, an einem warmen und ruhigen Ort platziert, bietet der Kätzin einen idealen Rückzugsort. Die Katze sollte niemals gezwungen werden, die Kiste zu nutzen.
Vor der Geburt sind Anzeichen wie Futterverweigerung, Unruhe, geschwollene Milchdrüsen und Bauchpressen typisch. Die Welpen kommen in Abständen von 30 Minuten bis maximal einer Stunde zur Welt. Pro Welpe wird meist eine Nachgeburt ausgeschieden. Nach der Geburt befreit die Mutter die Welpen aus der Fruchtblase, säugt sie und reinigt sie.
Anzeichen für Geburtsprobleme wie andauerndes Pressen ohne Erfolg, grünlicher Ausfluss oder ungewöhnlich lange Geburtsverläufe sollten ernst genommen werden. In solchen Fällen ist ein schneller Kontakt mit dem Tierarzt notwendig.
Nach der Geburt
Die Mutter sollte jederzeit Zugang zu ihren Welpen haben, jedoch nicht gezwungen werden. Ein leichter blutiger Ausfluss in den ersten Tagen ist normal, die Zitzen sollten jedoch nicht gerötet oder schmerzhaft sein. Die Mutter sollte gleichzeitig mit den Welpen entwurmt werden.
Entwicklung der Welpen
Die Welpen sollten täglich gewogen werden und in den ersten 24 Stunden maximal 10 % ihres Geburtsgewichtes verlieren. Danach nehmen sie täglich etwa 5–10 % zu und verdoppeln ihr Gewicht nach etwa 7–10 Tagen. Urin- und Kotabsatz wird in den ersten Wochen durch das Ablecken der Mutter stimuliert. Bei Problemen sollte ein Tierarzt kontaktiert werden.
Fütterung und Entwurmung
In den ersten drei bis vier Wochen ernähren sich die Welpen von Muttermilch. Sollte diese nicht ausreichen, ist eine Handfütterung erforderlich. Ab der vierten Woche können feste Nahrungsmittel angeboten werden. Die Entwurmung beginnt ab der zweiten bis dritten Woche im zweiwöchigen Rhythmus bis zur zwölften Woche. Danach erfolgt ein individuell angepasstes Entwurmungsschema durch den Tierarzt.
Gesundheitsvorsorge
Die erste Impfung erfolgt mit acht Wochen, gefolgt von weiteren Impfungen mit zwölf und 16 Wochen sowie einer Auffrischung im Alter von sechs bis zwölf Monaten. Danach wird ein individueller Impfplan erstellt. Ein jährlicher Gesundheitscheck ist unabhängig vom Impfstatus ratsam.
Weitere Hinweise
Die Umgebungstemperatur der Geburtskiste sollte in den ersten zwei Wochen bei 30–32 °C liegen, um Unterkühlung zu vermeiden. Der Nabel der Welpen fällt meist nach zwei bis drei Tagen ab. Zwischen der zweiten und dritten Woche öffnen die Welpen ihre Augen und beginnen zu hören. Aktivität und Nähe zur Mutter sind wichtige Anzeichen für gesunde Welpen.
Für weitere Unterstützung, Beratung oder bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!