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Ektoparasiten: Flöhe, Zecken, Milben

Flöhe
Wichtig zu wissen ist, dass sich nur ca. 5% des Flohproblems auf dem Tier befindet. Puppen, Larven und Eier sind in der ganzen Wohnung verteilt. Ein Floh kann täglich bis zu 50 Eier legen. Daher ist es sehr wichtig, die Behandlung mindestens 6 Monate konsequent durchzuführen, damit das Tier die frisch geschlüpften Flöhe aufsammelt und sie dann auf dem Tier verenden.
Bei Hunden und Katzen kommt der Flohbefall relativ häufig vor. Sogar im Winter sind Flöhe, im Gegensatz zu anderen Parasiten, sehr aktiv. Flöhe sind auch mit bloßem Auge sichtbar. Oft erkennt man den Flohbefall nur durch die typischen Symptome, wie zum Beispiel Juckreiz beim Tier. Außerdem sind oft die Spuren erkennbar, am eindeutigsten lassen sich Flöhe nämlich durch ihren Kot nachweisen.
Flohkot nachweisen
Man kann Flohkot (ähnelt schwarzen Körnchen) mit einem Flohkamm auffinden, indem man den Kamm ganz normal durch das Fell zieht. Ob es sich bei den schwarzen Körnern um Flohkot handelt oder nicht, kann man leicht testen: Man befeuchtet ein Stück Küchenpapier und verstreicht die verdächtigen Punkte mit dem Finger. Bei Flohkot bildet sich nun ein blutroter Fleck auf dem Papiertuch.
Therapie
Während mindestens 6 Monaten sollte alle 3-4 Wochen eine Pipette/Tablette des Flohmittels angewendet werden. Bei starkem Befall kann eine Tablette eingegeben werden, welche die erwachsenen Flöhe innerhalb von 48 Stunden abtötet. Diese kann nach Bedarf wiederholt werden.Flöhe können Bandwürmer übertragen! Daher sollten Sie Ihr Tier beim Auftragen des Flohmittels auch gleich entwurmen und dies die zwei darauffolgenden Monate wiederholen.
Für die Umgebung: Drei bis vier Tage nach dem Auftragen des Flohmittels sollte die Wohnung und alle Möbel mit dem Staubsauger gereinigt werden, um den grössten Teil der Eier/ Larven zu beseitigen. Vergessen Sie bei Hunden das Auto nicht (Kofferraum, Hundebox)! Falls Sie einen Dampfreiniger organisieren können, wäre dieser ideal, da er durch die Hitze alle Stadien des Flohs zerstört. Wichtig: Der Staubsaugerbeutel sollte gleich entsorgt werden. Regelmässiges Staubsaugen ist auch in den folgenden Monaten das A und O! Alles, was man waschen kann, sollte bei 60 Grad gewaschen. Nicht waschbares wie Zierkissen und Stofftiere können auch für 24 Stunden in den Gefrierer gelegt werden.
Umgebungsspray für Möbel/Katzenbäume: Bei starkem Flohbefall empfehlen wir einen Floh Fogger zu verwenden. Dieser tötet erwachsene Flöhe in der Umgebung gleich ab und hemmt Larven und Eier in ihrer Entwicklung.
Zecken
Zecken gehören zur Gattung der Spinnentiere und brauchen das Blut von ihrem Wirtstier zur Entwicklung. Sie halten sich auf Gräser/Sträucher bis 60cm ab Boden auf, v. a. an Waldrändern und auf höheren Wiesen. Zecken können Krankheiten wie Borreliose, Babesiose, Anaplasmose und Ehrlichiose übertragen. Entsprechend wichtig ist eine regelmässige Prophylaxe.
Entfernung der Zecke: Hat sich eine Zecke festgesogen, sollte sie mit einem Zeckenhaken entfernt werden. Die Bissstelle muss danach nicht desinfiziert werden, sollte aber noch ein paar Tage beobachtet werden. Eine leichte, lokale Rötung mit einer Schwellung ist normal.
Milben
Auch diese gehören zu den Spinnentieren. Je nach Art befallen sie unterschiedliche Stellen. Gewisse Arten sieht man von blossem Auge noch gerade so, andere Arten nur unter dem Mikroskop. Je nach Art, kann ein Befall auch auf den Menschen übergehen.
Nachfolgend sind die wichtigsten Milben aufgeführt:
  • Demodex Milben (Haarbalg-Milbe)
    Leben im Bereich der Haarwurzel und teilweise auch in den Talgdrüsen. Fast bei jedem Hund kommen sie in einer geringen Anzahl in der Haut vor. Bei jungen Hunden oder Tieren mit Immunsystemschwäche können sie sich vermehren und somit zu Symptomen wie Haarausfall im Bereich Schnauze, Ohren, Augen und bei starkem Befall auch am gesamten Körper führen. Sie können starken Juckreiz auslösen.
  • Sarcoptes Milben (Grabmilben)
    Diese ist auch unter dem Namen Fuchsräude bekannt. Sie leben in der obersten Hautschicht und graben sich durch diese durch. Dadurch verursachen sie einen starken Juckreiz mit Hautkrusten. Sie sind hoch ansteckend.
  • Otodectes Milben (Ohrmilben)
    Sind beim Hund selten, bei der Katze, v.a. junge Bauernhofkatzen, jedoch häufig. Sie leben im Gehörgang und verursachen da eine Entzündung mit Juckreiz. Die Tiere schütteln häufiger den Kopf oder kratzen sich an den Ohren. Im Ohr sind schwarze Beläge sichtbar und mittels Otoskop sieht man die Milben auch als kleine Pünktchen.
  • Grasmilben/Herbstgrasmilben
    Diese sind kommen beim Hund häufig vor. Es sind kleine rot-orangene Pünktchen, v.a. an den Pfoten/Bauch. Die Milben leben auf Pflanzen, welche auf Wiesen wachsen. Da nur die Larven parasitisch leben, treten Probleme v. a. im Frühling und Herbst auf.
Bekämpfung von Ektoparasiten
Mittlerweile ist eine ganze Palette von Produkten auf dem Markt. Es geht von kurzwirksamen über langwirksame Tabletten, Spot on Präparate zum aufträufeln und Halsbänder. Welche das passende Mittel ist, hängt vom jeweiligen Tier, den Lebensumständen, den Wünschen der Besitzer und auch der Indikation für den Einsatz des Medikamentes ab.
Gerne beraten wir Sie individuell zu diesem Thema.